Österreich steuert auf die niedrigste Anzahl von Verkehrstoten seit Bestehen der Unfallstatistik zu, berichtet der VCÖ. Aber die Anzahl der Todesopfer ist nach wie vor sehr hoch. Seit Jahresanfang kamen bereits 398 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben.

Heuer wurde im Schnitt alle 22 Stunden ein Mensch durch einen Verkehrsunfall in Österreich getötet. Seit Jahresbeginn waren bereits 398 Todesopfer zu beklagen. „Angesichts dieser hohen Opferzahl ist es kein Trost, wenn Österreich am Jahresende die niedrigste Anzahl an Verkehrstoten seit Bestehen der Unfallstatistik aufweisen wird“, stellt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer fest. Im Vorjahr kamen nach endgültigen Zahlen 414 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben.

Die meisten Verkehrstoten waren in Niederösterreich zu beklagen (99). Sehr hoch war die Zahl der Todesopfer heuer in Oberösterreich, wo bereits 95 Menschen im Straßenverkehr ums Leben kamen, um 13 mehr als im Jahr 2017, berichtet der VCÖ. Die niedrigste Anzahl an Verkehrstoten weist das Burgenland auf (11), vor Wien (16) und Vorarlberg (17).

Jedes vierte Todesopfer war heuer ein Motorradfahrer. Die Hauptursachen der schweren Unfälle waren zu hohes Tempo sowie Ablenkung und Unachtsamkeit. Es gilt verstärkte Maßnahmen gegen diese Hauptunfallursachen umzusetzen, wie verstärkte Tempokontrollen, niedrigere Tempolimits auf gefährlichen Abschnitten und die Aufnahme von Handy am Steuer ins Vormerksystem.

„Wer mit dem Handy am Ohr telefoniert, reagiert so schlecht wie ein Alko-Lenker mit 0,8 Promille.“

VCÖ-Sprecher Christian Gratzer

Wichtig ist auch, verstärkt präventive Maßnahmen umzusetzen. So reduzieren Discobusse und Anrufsammeltaxis in den Regionen die Zahl der schweren Unfälle von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Damit Gemeinden dieses Angebot finanzieren können, soll ein Teil der Einnahmen aus den Verkehrsstrafen für die Einführung und den Betrieb von Discobussen und Anrufsammeltaxis zweckgewidmet werden, schlägt der VCÖ vor.

Das Unfallrisiko mit dem Pkw ist um ein Vielfaches höher als mit Bahn und Bus. Wenn es durch mehr Bahn- und Busverbindungen gelingt, dass mehr Autofahrer auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen, dann erhöht das auch die Verkehrssicherheit. Zusatznutzen: Auch die Klimaziele des Verkehrs sind leichter erreichbar, wenn weniger mit dem Auto und mehr mit dem Öffentlichen Verkehr gefahren wird.

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VCÖ

 

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