Im Vorjahr war in Österreich die Feinstaubbelastung niedriger als im Jahr 2017, weist der VCÖ auf die Daten des Umweltbundesamts hin. Die höchste Belastung gab es erneut in Graz, wo der Jahresgrenzwert deutlich überschritten wurde. Baustellenbedingt war auch bei einer Messstelle in Linz die Feinstaubbelastung hoch. Nach wie vor zu hoch ist die Stickstoffdioxidbelastung an zahlreichen Orten in Österreich.

Die Luftqualität in Österreich war im Vorjahr besser als im Jahr 2017. Der VCÖ weist darauf hin, dass der Feinstaub-Jahresgrenzwert in Graz zu hoch war. Bei der Messstelle Graz Don Bosco war laut Umweltbundesamt an 38 Tagen zu viel Feinstaub in der Luft, an der Messstelle Graz Süd an 30 Tagen. Der Grenzwert liegt bei maximal 25 Tagen. Genau an diesem Grenzwert lag die Messstelle Graz-Ost.

„Es braucht hier mehr Maßnahmen, um die Luftqualität zu verbessern. Gerade im Verkehrsbereich ist das Verbesserungspotenzial sehr groß“

Ulla Rasmussen, VCÖ-Expertin

Ebenfalls an 38 Tagen hat die Messstelle Linz 24er Turm eine zu hohe Feinstaubbelastung registriert. Für den Großteil der Überschreitungstage war die Baustelle für die Errichtung der Bypass Brücken für die Linzer Autobahnbrücke verantwortlich.

Sorge bereitet die nach wie vor an zahlreichen Orten Österreichs hohe Stickstoffdioxid-Belastung. Die bisher vorliegenden Daten bis November zeigen, dass in etlichen Ballungsräumen die Stickstoffdioxid-Werte zu hoch sind. Am höchsten waren im Vorjahr die Stickstoffdioxid-Werte bei den Messstellen in Vomp an der Inntalautobahn, in Hallein bei der Tauernautobahn, in Linz-Römerberg, Graz Don Bosco, Wien Hietzinger Kai, in Salzburg an der Westautobahn und in Gärberbach bei der Brennerautobahn. Stickstoffdioxid kann zu Lungenschäden sowie Atemwegs- und Herz-Kreislauferkrankungen führen.

Während der Feinstaub mit Verkehr, Industrie, Hausbrand und Ferntransport mehrere Hauptverursacher aufweist, sind für die zu hohe Stickstoffdioxid-Belastung die Dieselabgase hauptverantwortlich. Für die Transitrouten in Tirol und Salzburg ist die Verringerung des Lkw-Verkehrs zentral, betont der VCÖ.

In den Ballungsräumen ist es wichtig die innerstädtischen Liefertransporte verstärkt auf emissionsfreie Fahrzeuge, wie Elektro-Transporter und Cargo-Bikes zu verlagern und den Autoverkehr zu reduzieren. „Viele erfolgreiche Beispiele zeigen, dass mit betrieblichem Mobilitätsmanagement viele Beschäftige motiviert werden können, am Arbeitsweg vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad umzusteigen“, weist VCÖ-Expertin Rasmussen auf eine wirksame Maßnahme hin.

 

 

Darüber hinaus braucht es mehr Bahn- und Busverbindungen vom Umland in die Städte. Großen Aufholbedarf haben Österreichs Ballungsräume bei der Fahrrad-Infrastruktur. Es fehlen so genannte Rad-Highways, als direkte und möglichst kreuzungsfreie Verbindung in die Städte. Emissionsfreie Mobilität ist zu forcieren.

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VCÖ

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