Foto: TVB Stubai Tirol

Der VCÖ fordert den verstärkten Ausbau des Öffentlichen Verkehrs in den Regionen. Vor allem die Regionalbahnen haben großes Potenzial. Insgesamt haben die privaten Regionalbahnen seit dem Jahr 2012 um zwölf Prozent an Fahrgästen zugelegt, am stärksten die Stubaitalbahn in Tirol mit 27 Prozent.

„Österreichs Regionen brauchen mehr öffentliche Verkehrsverbindungen. Alle 124 regionalen Zentren sollen gut mit der Bahn erreichbar sein. Der Ausbau und die Verbesserung des Angebots sind notwendig, um die Klimaziele zu erreichen und auch, um die Mobilitätskosten für die Haushalte in den Regionen zu reduzieren“, betont VCÖ-Experte Markus Gansterer.

Eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt, dass Haushalte in Gemeinden mit weniger als 10.000 Einwohnerinnen und Einwohnern im Schnitt 6.125,- Euro pro Jahr für ihre Mobilität ausgeben. In Orten mit 10.000 bis 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner sind die durchschnittlichen Mobilitätsausgaben mit 4.805,- Euro um 1.320,- Euro pro Haushalt niedriger. Am günstigsten ist die Mobilität für die Wiener Haushalte, die im Schnitt 3.385 Euro ausgeben, um 2.740,- Euro weniger als die Haushalte in Kleingemeinden. In den anderen Städten mit mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern geben die Haushalte im Schnitt 4.035,- Euro pro Jahr für ihre Mobilität aus.

„Dort, wo ein Großteil der Alltagswege mit dem Auto gefahren wird, sind die Kosten sehr hoch während überall dort, wo viele Erledigungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln, zu Fuß oder mit dem Fahrrad gemacht werden können, die Mobilität deutlich kostengünstiger ist“, betont VCÖ-Experte Gansterer. Als positives Beispiel nennt der VCÖ die neue Traunseetram in Oberösterreich. Ab Samstag verkehren die Traunseebahn und die Gmundner Straßenbahn als Stadtregiotram, die Gmunden und Vorchdorf miteinander verbindet.

Regionalbahnen können für viele Haushalte in den Regionen eine kostengünstige Alternative zum Auto werden, wenn es einerseits häufigere Verbindungen gibt und die Strecken ausgebaut werden. Aufgrund der zunehmenden Flexibilisierung der Arbeitszeiten ist es wichtig, dass es auch außerhalb der klassischen Pendlerzeiten häufigere Verbindungen gibt. Etliche Regionalbahnen haben in den vergangenen fünf Jahren eine starke Zunahme an Fahrgästen erzielt: Auf der Stubaitalbahn wurde seit dem Jahr 2012 ein Fahrgast-Plus von 27 Prozent erreicht, auf der Zillertalbahn von mehr als 18 Prozent, die Graz-Köflacher-Bahn legte in Summe um 17 Prozent zu und die Raaberbahn um 16 Prozent, berichtet der VCÖ. In Summe waren im Vorjahr mit den privaten Regionalbahnen um zwölf Prozent mehr Fahrgäste unterwegs als im Jahr 2012.

Von 19 ausgewerteten Regionalbahnen hatten 14 im Jahr 2017 deutlich mehr Fahrgäste als im Jahr 2012.

Mehr Infos zur Studie: VCÖ-Factsheet Regionalbahnen in Österreich

 

Anzeige-boad