Offene Jugendarbeit in der digitalen Gesellschaft

Über 380 Interessierte bei „bOJA“-Fachtagung in Wien

PID / Votava Martin

Das Smartphone ist für Kinder und Jugendliche in der vernetzten Gesellschaft zu einem Alltagsgegenstand geworden. YouTube, Instagram & Co. sind eine Selbstverständlichkeit im Leben von Jugendlichen, die nicht mehr zwischen digitalen und analogen Lebensräumen unterscheiden. Mit der Bedeutung der Digitalisierung setzte sich von vergangenem Sonntag bis Dienstag die 11. bundesweite Fachtagung der offenen Jugendarbeit in Wien auseinander.

Über 380 Interessierte aus allen Bundesländern sowie internationale Gäste setzten sich mit Konzepten digitaler Jugendarbeit sowie Themen wie e-youth-work, Extremismusprävention, Fake News oder Hate Speech auseinander. Einer der Höhepunkte war der Vortrag von Prof. Franz Josef Röll am Eröffnungstag zum Thema „Ich poste also bin ich – Strukturwandel der Identitätskonstruktion bei Jugendlichen“.

Jahresschwerpunkt Medienkompetenz in der offenen Wiener Kinder- und Jugendarbeit

Die Förderung der Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen ist der offenen Wiener Kinder- und Jugendarbeit seit Jahren ein wichtiges Anliegen. Um die Bedeutung des Themas hervorzuheben, wird der heurige Jahresschwerpunkt „Medien.Kompetenz.JA“ auch 2018 fortgesetzt.

„Die offene Jugendarbeit bietet einen geeigneten Raum für kritische Auseinandersetzung und Unterstützung zum Thema Digitalisierung und soziale Medien. Mehr Sicherheit und Selbstvertrauen im Umgang mit sozialen Medien bedeutet auch mehr Schutz im Netz vor Phänomenen wie Cyber-Mobbing, Hasspostings, Cyber-Grooming oder Sexting“, betont Jugendstadtrat Jürgen Czernohorszky.

Ziel digitaler Jugendarbeit ist es, junge Menschen nicht nur Unterstützung bei der Nutzung digitaler Technologien zu bieten, sondern sie zu stärken, bei der Lebensbewältigung zu begleiten und ihre ganzheitliche Entwicklung zu fördern. JugendarbeiterInnen setzen daher digitale Medien ein und bieten neben den „face to face“-Angeboten auch in Online-Medien und sozialen Medien Beratung und Infos an und sind im Gespräch mit jungen Menschen zu Themen, die diesen am Herzen liegen.

„Im Umgang mit den Jugendlichen gilt es aber nicht nur Gefahren aufzuzeigen, die sich im Netz auftun, sondern sich auch der Vorteile zu bedienen. Social Media eröffnet neue Möglichkeiten der Identitäts-und Persönlichkeitsentwicklung, erhöht Teilhabe- und Bildungschancen und bietet zusätzliche Kommunikationsmöglichkeiten. Jugendarbeit muss sich allen Herausforderungen und offenen Fragen, die neue digitale Technologien bringen, stellen. Sie ist aber auch ein Garant dafür, dass gerade auch Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen aus herausfordernden Lebensumständen thematisiert werden, und die Rolle der Medien bei sozial benachteiligten Heranwachsenden kritisch beleuchtet werden, damit alle Kinder und Jugendliche digitale Aneignungs- und Teilhabechancen nutzen können“, so Czernohorszky.

Informationen zum Schwerpunkt Medienkompetenz der Wiener Kinder-und Jugendarbeit finden sich unter http://bit.ly/2jjBidy

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