Broschüre für Menschen mit Behinderung

LHStv.in Prettner und Behindertenanwältin Isabella Scheiflinger präsentierten mit erster Info-Broschüre einen gebündelten Leistungs-Überblick - Damit Angebote bei Betroffenen ankommen

Büro LHStv.in Prettner

Rund 15 Prozent der Kärntner, das sind mehr als 84.000 Personen, haben eine Behinderung. Für sie gibt es zahlreiche Maßnahmen, Angebote, Unterstützungen – allerdings „verteilt“ auf unterschiedlichste Zuständigkeiten und Behörden. „Viele Menschen mit Behinderung und deren Angehörige sind über einen Großteil der bestehende Leistungen und Angebote nicht informiert“, erklärten Sozialreferentin LHStv.in Beate Prettner und die Leiterin der Behindertenanwaltschaft, Isabella Scheiflinger, heute, Mittwoch, im Rahmen einer Pressekonferenz, bei der die Broschüre „Was? Wann? Wo?“ vorgestellt wurde.

Die Broschüre – 104 Seiten schwer, sie wird in allen Gemeinden aufgelegt und kann direkt in der Behindertenanwaltschaft angefordert werden – will genau diesem Nicht-Informiert sein entgegentreten: Sie gibt einen detaillierten Überblick über sämtliche Leistungen inklusive der jeweiligen Kontaktdaten. „Die Broschüre ist ein Wegweiser für alle Lebenslagen und durch alle Lebenslagen – beginnend vom Kleinkind über die Schul- und Studienzeit, das Arbeitsleben bis zum Alter. Natürlich sind auch alle Bereiche von Freizeit über Sport, Reisen, Wohnen und Mobilität berücksichtigt“, so Prettner.

„Es wäre bedauerlich, wenn die Leistungen, die Kärnten bietet, nicht bei den Betroffenen ankommen würden“, betonte die Sozialreferentin. Sie erinnerte an die Umsetzung des Landesetappenplanes, der laufend weitere Maßnahmen für beeinträchtigte Menschen realisiert. Kärnten ist im Übrigen das zweite Bundesland, das diesen Etappenplan umsetzt.

Wie Scheiflinger erzählte, würden ihr viele Betroffene und deren Angehörige mitteilen, dass sie müde vom Behörden-Spießrutenlauf seien: „Die Tatsache, dass die Leistungen für Menschen mit Behinderung von den unterschiedlichsten Stellen – Pensionsversicherungsanstalt, Sozialministerium, Finanzamt, Gemeinden, Land Kärnten – angeboten werden, lässt viele resignieren“, so Scheiflinger. Sie forderte daher eine behördenübergreifende Stelle, in der die Betroffenen einen Ansprechpartner hätten, der sich um alles kümmern würde. „Es wäre toll, wenn Kärnten hier Vorreiter sein könnte“, erklärte Scheiflinger. Ein Wunsch, den die zuständige Referentin gerne aufgriff: „Den Grundstein für diesen One-Stop-Shop haben wir mit der Behindertenanwaltschaft bereits gesetzt. Es wäre durchaus denkbar, mit einer Personalaufstockung ein solches Case Management umzusetzen.“

Erstellt wurde die Broschüre „Was? Wann? Wo?“ von Peter Leitner. Sie kann auch als digitale Version auf der Homepage www.behindertenanwaltschaft.ktn.gv.at heruntergeladen werden. Geplant ist, die Broschüre jedes Jahr zu aktualisieren.

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