Kommunales Abwasser: Anschlussgrad von 95,2 Prozent – Österreich europaweit führend

Kläranlagenbericht des Nachhaltigkeitsministeriums stellt der Abwasserentsorgung ein gutes Zeugnis aus. Foto: BMNT/Alexander Haiden

BMNT/Alexander Haiden

Alle zwei Jahre veröffentlicht das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus einen umfangreichen Bericht zur kommunalen Abwasserwirtschaft. Dieser Bericht weist alle relevanten Zahlen und Daten über die Behandlung von Abwässern in Österreich aus. Die hochwertige Klärung von Abwässern ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für saubere Flüsse, Seen und Grundwasserreservoirs.  Als wichtigste Grundlage ist Wasser nicht nur unverzichtbar für unser tägliches Leben, auch für Wirtschaft, Landwirtschaft, Tourismus und Energie zählt Wasser zum treibenden Faktor. Die nachhaltige Sicherung dieser wertvollen Ressource ist eine der zentralen Aufgaben des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus. In Österreich ist die flächendeckende Behandlung von kommunalem Abwasser sichergestellt, Österreich ist europaweit führend bei der vollständigen Umsetzung der entsprechenden EU-Richtlinie.

Erweiterung ohne Verluste

So konnte in den letzten beiden Jahren erneut eine Steigerung des bereits sehr hohen Anschlussgrades an kommunale Kläranlagen auf 95,2 % erzielt werden, ohne dabei Verluste in der Reinigungsleistung zu verzeichnen. Dieser Anschlussgrad hat sich von 1971 bis 2016 von damals 47,9 Prozent auf nunmehr 95,2 Prozent gesteigert.  Insgesamt werden die Abwässer der Österreicher/innen in 1.883 Kläranlagen gereinigt. Senkgruben oder Hauskläranlagen machen nur noch einen Bruchteil der Abwasserentsorgung aus.

Das österreichische Leitungsnetz ist mit rund 90.000 Kilometern Kanal und 80.000 Kilometern Trinkwasserleitungen sehr gut ausgebaut. Im Jahr 2016 wurde – rein rechnerisch – eine Abwasserfracht von rund 14,82 Mio. Einwohnern gereinigt und geklärt, davon die Abwässer von 8,35 Mio. Einwohnern aus privaten Haushalten und das Äquivalent von rund 6,46 Mio. aus dem Fremdenverkehr bzw. industrielle und gewerbliche Abwässer.

Ergänzend dazu ist aufgrund der oft dezentralen Siedlungsstrukturen im ländlichen Raum die geordnete Abwasserentsorgung durch insgesamt 27.452 Kleinkläranlagen (oft nur für wenige Haushalte) oder andere individuelle Lösungen sichergestellt worden. Insgesamt werden durch alle Kläranlagen in ganz Österreich 81 % des Stickstoffs und 90 % des gesamten Phosphors aus dem Abwasser entfernt. Insofern ist die österreichische Siedlungswasserwirtschaft ein Musterbeispiel des nachhaltigen und vorausschauenden Ressourcenschutzes.

Investitionen in die Zukunft

Um die hohen Standards weiter erfüllen zu können, muss die über Jahrzehnte geschaffene Infrastruktur aufrechterhalten, wenn nötig erneuert und laufend verbessert werden. Von Seiten des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus wird daher die Siedlungswasserwirtschaft mit derzeit jährlich 80 Millionen Euro gefördert. Damit wurden im Berichtsjahr 2016 Gesamtinvestitionen von 388 Mio. Euro ausgelöst. Mit innovativen Lösungen ist sogar ein energieautarker Betrieb der immer effizienter arbeitenden Anlagen möglich. Damit leistet der Abwassersektor seinen Beitrag zur Klima- und Energiestrategie des Bundes.

Den vollständigen Bericht finden Sie HIER.

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