Lebenszufriedenheit der Bürger: „Wie geht’s Österreich?“

Lebenszufriedenheit der Bürger
"Wie geht's Österreich?" 2018: Lebenszufriedenheit weiterhin auf hohem Niveau. Foto: diego cervo

Die aktuelle Studie „Wie geht’s Österreich?“ von Statistik Austria zeichnet ein differenziertes Bild von Wohlstand und Fortschritt in Österreich. Das Bruttoinlandsprodukt (+1,9% pro Kopf, real), der Konsum (+0,9% pro Kopf, real) und das Einkommen (+0,1% pro Kopf, real) sind 2017 gestiegen. Die subjektive Lebenszufriedenheit liegt weiterhin auf einem hohen Niveau, und der Anteil der Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdeten ist mit 18,1% im Vergleich zu 2016 beinahe gleich geblieben. Im Umweltbereich sind die steigende Transportleistung des Lkw-Verkehrs (2017: +6,7%) sowie ein hoher Ressourcen- und Energieverbrauch als nach wie vor problematisch zu sehen.

Lebensqualität: Zufriedenheit gleichbleibend hoch

Die allgemeine Lebenszufriedenheit ist in Österreich gleichbleibend hoch: Auf einer Skala von 0 (überhaupt nicht zufrieden) bis 10 (vollkommen zufrieden) lag die durchschnittliche Lebenszufriedenheit 2017 bei 7,9 (EU-28 Vergleichswert: 7,1 für 2013, letztverfügbares Jahr). Nur 10,6% der befragten Personen bewerteten ihre Lebenszufriedenheit als gering (5 oder weniger), wobei dieser Anteil im Vergleich zum Vorjahr (11,2%) gesunken ist.

Der Anteil der armuts- oder ausgrenzungsgefährdeten Bevölkerung reduzierte sich von 20,6% im Jahr 2008 auf 18,1% im Jahr 2017. Im Vergleich zu 2016 (18,0%) entspricht dies einer nur geringen, statistisch nicht bedeutsamen Veränderung. Österreich liegt damit deutlich unter dem EU-Durchschnitt von 22,5%.

Deutlich reduziert hat sich die Sterblichkeit an Krebs, Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems, Diabetes und chronischen Erkrankungen der unteren Atemwege: Seit dem Jahr 2000 verzeichnete die „frühzeitige Sterblichkeit an nicht-übertragenbaren Krankheiten“ einen Rückgang von 35%.

Der einzige Lebensqualitätsindikator, der tendenziell negativ bewertet wurde, war die Wohnkostenüberbelastung. Dieser beschreibt den Anteil der Bevölkerung, dessen Wohnungsaufwand 40% des Haushaltseinkommens übersteigt. 2008 waren 6,1% der Bevölkerung von Wohnkostenüberbelastung betroffen, 2017 lag der Anteil bei 7,1% (EU-Durchschnitt 10,2%).

Materieller Wohlstand: BIP pro Kopf und privater Konsum wachsen

2017 stieg die reale Wirtschaftsleistung pro Kopf in Österreich um 1,9% (EU-28: +2,3%). Im EU-Vergleich liegt Österreich beim BIP pro Kopf in Kaufkraftstandards gleichbleibend an vierter Stelle. Der reale Konsum pro Kopf stieg 2017 um 0,9% (inkl. sozialer Sachtransfers und Non-Profit-Organisationen). Die realen verfügbaren Haushaltseinkommen pro Kopf nahmen von 2016 auf 2017 geringfügig zu (+0,1%). Die Arbeitslosenquote ging im Jahr 2017 nach einem kontinuierlichen Anstieg bis 2016 (auf 6,0%) erstmals wieder zurück auf 5,5%. Im EU-Vergleich liegt Österreich damit an neunter Stelle (EU-28: 7,6%).

Langfristig zeigt sich ein Auseinanderdriften von niedrigen und hohen Bruttojahreseinkommen der unselbständig Erwerbstätigen. Die Einkommen des untersten Quartils sanken von 2000 auf 2016 um 16,5%, während die Einkommen des obersten Quartils im selben Zeitraum um 1,8% anstiegen. 2016 ging die Einkommensschere jedoch nicht weiter auseinander.

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