Verkehr auf Autobahnen nimmt stark zu

Autobahn A1
A1 Westautobahn. Foto: ZENTRUM

Auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen waren heuer mehr Pkw unterwegs als im Vergleichszeitraum des Vorjahrs, macht der VCÖ aufmerksam. Bei 80 von 155 analysierten Asfinag-Zählstellen nahm der Autoverkehr um mehr als zwei Prozent zu, nur bei 16 Zählstellen gab es einen Rückgang. Die am stärksten befahrene Straße ist die A23 Südost-Tangente. Die Zunahme des Autoverkehrs führt Österreich von seinen Klimazielen weg. Neben mehr Bahn- und Busverbindungen ist auch eine ökologische Steuerreform nötig, um den Verkehr auf Klimakurs zu bringen, betont der VCÖ.

Analyse der Zählstellen

Die Verkehrsbelastung auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen nimmt weiter zu, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Asfinag zeigt. Der VCÖ hat die Werte von österreichweit 155 Zählstellen analysiert. Bei 18 Zählstellen nahm heuer der Autoverkehr um mehr als fünf Prozent zu, bei 62 zwischen zwei und fünf Prozent und bei 59 um bis zu zwei Prozent. Nur bei 16 Zählstellen nahm der Pkw-Verkehr ab.

Anreize für Umstieg auf Öffentliche Verkehrsmittle schaffen

Die Zunahme des Autoverkehrs führt zu mehr CO2-Ausstoß. Der Verkehr ist Österreichs größter Problembereich beim Klimaschutz. „Die Zunahme beim Verkehr macht die zum Teil teuren Einsparungen der anderen Sektoren wieder zunichte. Zudem führt mehr Autoverkehr zu mehr Staus und mehr gesundheitsschädlichen Schadstoffen. Es braucht stärkere Anreize für den Umstieg vom Auto auf den Öffentlichen Verkehr“, stellt VCÖ-Experte Markus Gansterer fest. Das S-Bahnangebot in den Ballungsräumen ist auszubauen, durch betriebliches Mobilitätsmanagement kann der Auto-Pendlerverkehr deutlich reduziert werden.

Auch der in den vergangenen Jahren gesunkene Besetzungsgrad der Pkw führt zu mehr Autoverkehr. Derzeit sitzen in 100 Pkw im Schnitt nur 115 Personen. Allein die Erhöhung auf zwei Personen pro Pkw würde den Autoverkehr deutlich reduzieren. 1.000 Personen fahren heute in 870 Pkw, bei einem Besetzungsgrad von zwei wären es mit 500 Pkw um 42 Prozent weniger.

Die am stärksten befahrene Autobahn Österreichs ist die A23, wie die VCÖ-Analyse zeigt. Bei der Zählstelle Baumgasse wurden heuer im Schnitt 164.200 Pkw pro Tag gezählt. Die zweithöchste Verkehrsbelastung weist die A2 auf, wo bei Biedermannsdorf im Schnitt rund 154.610 Pkw pro Tag unterwegs waren. Auch die A22 bei der Brigittenauer Brücke weist mehr als 100.000 Pkw pro Tag auf. Zum Vergleich: Auf der am schwächsten befahrenen Autobahn Österreichs, der A11, waren bei St. Ulrich in Kärnten nur knapp mehr als 16.000 Pkw pro Tag unterwegs. Die am stärksten befahrene Schnellstraße Österreichs ist die S1, mit einem täglichen Autoverkehr von rund 70.450 Pkw bei der Zählstelle Laxenburger Straße.

Autoverkehr fördernd ist zudem der Ausbau der Autobahnen, jede weitere Fahrspur führt zu mehr Autoverkehr. „Um den Verkehr auf Klimakurs zu bringen, braucht es ein Umdenken in der Infrastrukturpolitik. Während beinahe jede Almhütte mit dem Auto erreichbar ist, haben nicht einmal alle Bezirkshauptstädte eine Anbindung ans Bahnnetz. Zudem ist eine umfassende ökologische Steuerreform nötig“, betont VCÖ-Experte Gansterer.

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VCÖ

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