Schneepflug deckt Funklöcher auf
Bei den Routinefahrten des Winterdienstes werden „Funklöcher“ aufgedeckt. Foto: Land Salzburg/Melanie Hutter

Die Mitarbeiter des Winterdienstes sind heuer in doppelter Mission unterwegs: Die Straßen räumen und nebenbei Funk- sowie Datenlöcher gnadenlos aufdecken. Das Ergebnis wird eine Karte sein, die exakt zeigt, wo die Breitbandversorgung verbessert werden muss. Wir waren mit Landesrat Josef Schwaiger im Lungau unterwegs.

Unscheinbar und verkabelt liegt es da, das orange Kasterl, als Hannes Hinterberger mit dem Streufahrzeug konzentriert seine Route durch Mauerndorf fährt und mit der verstreuten Sole für eisfreie Straßen sorgt. In diesem schneereichen Winter sind da einige Kilometer zusammengekommen, die Messboxen waren bisher im Flachgau, Pongau, Tennengau und aktuell im Lungau unterwegs. „Ganz wichtige Erkenntnisse, denn wir wollen im ganzen Land eine zuverlässige Datenverbindung haben. Das ist für die Menschen und deren Arbeit in den ländlichen Gebieten enorm wichtig. Mit schnellem Internet rückt das Land näher an die Stadt, bleibt attraktiv für die jungen Menschen“, ist Landesrat Josef Schwaiger überzeugt.

Franz Bogensperger, Leiter der Straßenmeisterei Lungau und Schneepflugfahrer Hannes Hinterberger präsentieren das Messgerät. Foto: Land Salzburg/Melanie Hutter

50.000 Kilometer „vermessen“

Drei Messboxen sind auf den Landesstraßen im Einsatz, 50.000 Kilometer waren sie im „Cockpit“ der Räumfahrzeuge unterwegs, im März ist noch der Pinzgau dran. „Eine sehr große Datenmenge, die da zusammenkommt, denn jede Sekunde findet eine Messung statt. Mit den Erkenntnissen können wir eine Karte von Salzburg erstellen, die genau zeigt, wo die Handy- und Datenverbindung noch verbesserungswürdig ist“, erklären Projekteiter Peter Dorfinger von Salzburg Research und Fabian Prudky, Breitbandkoordinator des Landes Salzburg.

Karte „entlarvt“ die Funklöcher

Ein Blick auf bereits erstellte Karten zeigt gleich: Schwarze Bereiche entlang der Landesstraßen haben noch Nachholbedarf, bei den grünen haben die Salzburgerinnen und Salzburger eine gute Verbindung. Grafik: Salzburg Research

Salzburg besser „verbunden“ als Wien

Im Frühsommer soll der Scan fertig sein, er ist dann Basis für Gespräche mit den Mobilfunkanbietern. „92 Prozent von Salzburg haben eine gute Verbindung, wir sind da zum Beispiel besser aufgestellt als Wien, obwohl wir eine bergige Topographie haben. Bis 2020 wollen wir aber noch besser werden, vor allem die ländlichen Regionen noch besser mit der restlichen Welt vernetzen“, so Landesrat Josef Schwaiger.

Landes-Synergien optimal genutzt

„Für mich ist dieses Projekt das perfekte Beispiel, wie man Synergien der Abteilungen des Landes nutzen kann. Die Fahrzeuge des Winterdienstes (Landesbaudirektion) nehmen auf ihren Einsatzfahrten die Box mit auf Tour und liefern wichtige Daten für den Breitbandausbau (Abteilung Lebensgrundlagen und Energie)“, so Schwaiger zur Zusammenarbeit. (Melanie Hutter, Land Salzburg)

Anzeige-boad