Winterdienst Tirol Sole
Verstärkt Sole und Feuchtsalz statt reinem Salz kommen heuer im Winterdienst des Landes zu Einsatz. Das ist sparsam und umweltfreundlich. Foto: Land Tirol/Entstrasser-Müller

Einen ersten Vorgeschmack hat der Winter bereits gegeben. Der Winterdienst des Landes Tirol ist jedenfalls für den Schnee gerüstet. Die Salzlager sind gefüllt, die MitarbeiterInnen der Straßenmeistereien einsatzbereit.

Neue Wege geht der Landesstraßendienst bei der Streuung. Die Streuung von Feuchtsalz, einer Mischung aus Trockensalz und Sole, wird weiter ausgebaut. Die Straßenmeisterei Vomp startet im heurigen Winter zudem einen Pilotversuch und wird auf definierten Strecken reine Sole streuen. „Die Vorteile von Feuchtsalz und Sole liegen auf der Hand. Das Auftaumittel wirkt sofort und der Salzbedarf ist wesentlich geringer. Dadurch können wir die Salzbelastung für die Umwelt reduzieren und sparen auch noch Steuergeld“, dankt LHStv Josef Geisler dem Straßendienst für die Innovationsbereitschaft.

Durch den verstärkten Feuchtsalzeinsatz konnten allein im letztjährigen Rekordwinter 4.000 Tonnen Streusalz eingespart werden. Mit einem Salzverbrauch von 36.500 Tonnen im Landesstraßennetz gehört der Winter 2017/2018 zu den fünf stärksten Wintern in den vergangenen 20 Jahren. Der durchschnittliche Wintersalz-Verbrauch liegt bei rund 30.000 Tonnen.

Winterdienst Tirol Sole
Der Straßendienst des Landes Tirol setzt verstärkt auf Sole statt Salz. Die Sole befindet sich in den blauen Tanks. Von li.: Werner Huber, Leiter des Baubezirksamts Innsbruck, Straßenmeister Josef Schröder (Vomp), LHStv Josef Geisler, Straßenmeister Werner Wildbauer (Matrei a. Br.). Foto: Land Tirol/Entstrasser-Müller

Straßenmeistereien Vomp und Matrei rüsten auf

Für den Pilotversuch der reinen Solestreuung schafft das Land einen neuen Streuautomaten an, der mit einem speziellen Sprühbalken ausgerüstet ist. Die Straßenmeisterei Vomp verfügt jetzt auch über einen Sole-Lagertank mit einem Fassungsvermögen von 30.000 Litern. Aufgerüstet hat auch die Straßenmeisterei Matrei am Brenner. An der B 183 Stubaitalstraße in Mieders wurde eine Soleaufbereitungsanlage errichtet. Dort wird vor Ort aus Trockensalz und Wasser eine gesättigte Salzsole hergestellt. Insgesamt gibt es in Tirol 83 über das ganze Land verteilte Silos und Hallen zur Lagerung des Streuguts. In den nächsten Wochen wird in Gries im Sulztal an der L 239 Grieser Straße ein neuer Streugutsilo aufgestellt.

Winterdienst Tirol Sole
„Der Winter kann kommen“, versichern Stephan Aichner von der Straßenmeisterei Matrei am Brenner, LHStv Josef Geisler und Paul Perwög als Zuständiger für die Fahrzeuge des Landes (v.li.) . Foto: Land Tirol/Entstrasser-Müller

 

Zahlen und Fakten zum Winterdienst in Tirol
  • Betreutes Straßennetz: 2.236 km (4.788 Fahrstreifenkilometer)
  • Landesstraßen von 470 bis über 2.000 m Seehöhe
  • Durchschnittliche Räumungskosten: 15 Millionen Euro jährlich
  • Personal: 385 MitarbeiterInnen in 14 Straßenmeistereien mit 85 landeseigenen Räum- und Streufahrzeugen, dazu kommen rund 50 extern beauftragte Frächter mit ihren MitarbeiterInnen und 90 Winterdienstfahrzeugen
  • Durchschnittlich geleistete Winter-Arbeitsstunden: 150.000
  • Durchschnittlicher Winter-Salzverbrauch: 30.000 Tonnen (Spitzenwert 2005/2006: 40.000 Tonnen)
  • Salzlagerung: 83 über das ganze Land verteilte Silos und Lagerhallen

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